Gestaltungsrichtlinien für Hohlprägungen

15.1

Durch experimentelle und theoretische Untersuchungen lassen sich allgemeingültige Gestaltungsrichtlinien für Hohlprägungen ableiten. Diese Richtlinien können bereits während der Konstruktionsphase genutzt werden, um ein vorzeitiges Versagen der Prägung zu erkennen und zu verhindern.14

Werkstoff:

Der Werkstoff spielt eine entscheidende Rolle hinsichtlich der Streckziehbarkeit der Prägung. Bei gegebener Werkzeuggeometrie kann die Prägehöhe mit einem Werkstoff, der einen höheren Verfestigungsexponenten aufweist, erhöht werden.

Schmierung:

Mit Schmierung kann die Prägehöhe nur minimal beeinflusst werden. Die ziehbare Bodenhöhe einer konischen Bodenform kann durch einen beidseitigen Schmierstoffauftrag lediglich um 6,7 % gesteigert werden.

Walzrichtung:

Die Position der Hohlprägung in Bezug auf die Walzrichtung des Bleches ist von untergeordneter Bedeutung.

Werkzeuggeometrie:

Die maximal ziehbare Prägehöhe h ist die wichtigste Kenngröße. Sie hängt entscheidend von folgenden Werkzeugparametern ab:

  • Stempeldurchmesser d
  • Stempelkantenradius rSt
  • Matrizenradius rM
  • Ziehweite w oder Flankenwinkel α

Diese Richtlinien sollen sicherstellen, dass die Hohlprägung erfolgreich und effizient durchgeführt werden kann.

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Doege, E.; Breidohr, B.EFB-Forschungsbericht Nr. 35: Untersuchungen zum Tiefziehen von Teilen mit unebenen BodenformenEuropäische Forschungsgesellschaft für Blechverarbeitung e. V.Hannover1988
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