Prismatische Ziehteile
Beim Tiefziehen rechteckiger Ziehteile lassen sich bestimmte Bereiche oder Zonen identifizieren, welche jeweils unterschiedlichen Formänderungsprozessen unterliegen. Diese Bereiche sind:
Eckbereich
In den Ecken des Ziehteils kann die Blechumformung besonders komplex sein. Dies liegt daran, dass das Material in diesem Bereich dazu neigt, sich in verschiedene Richtungen zu bewegen, was zu übermäßiger Dehnung und möglicherweise zu Rissen oder Falten führen kann.
Übergangszone
Diese Zone bezeichnet den Bereich zwischen der Eckregion und der geraden Seite des Ziehteils. In dieser Zone kann das Material sowohl radiale als auch tangentiale Deformation erfahren. Die genaue Art und das Ausmaß der Deformation können jedoch von einer Vielzahl von Faktoren abhängen, einschließlich der spezifischen Eigenschaften des verwendeten Materials und der genauen Form des Ziehteils.
Gerade Ziehteilseite
Hier wird das Material hauptsächlich in einer Richtung gedehnt. Dieser Bereich neigt dazu, weniger komplexe Formänderungsprozesse zu durchlaufen als die Eck- und Übergangsbereiche.
Die Breite A der Übergangszone ist ein wichtiger Parameter, da sie eine Vorstellung davon gibt, wie stark die Eckbereiche die Formgebung in den angrenzenden Bereichen beeinflussen können. Eine breite Übergangszone kann beispielsweise darauf hindeuten, dass die Eckbereiche einen signifikanten Einfluss auf die gesamte Formgebung des Ziehteils haben.35
Übergangszone | A | = | mm |
Reibwert des Niederhalters | μN | = | ||||
Abklingfaktor | a | = | ||||
Blechstärke | s0 | = | mm | |||
Mittlere Kaltverfestigung | kfm | = | MPa | |||
Niederhalterdruck | pn | = | MPa |
Die Übergangszone beim Tiefziehen rechteckiger Ziehteile stellt in der Tat eine kritische Region dar, in der die Risiken von Rissen und Falten erhöht sind. Wenn ein Ziehstab oder ein anderes Formelement (wie eine Sicke) in diese Zone eingebracht wird, können sich die tangentialen Formänderungen, die von der Ecke ausgehen, und die Formänderungen, die durch das Formelement verursacht werden, in einer Weise überlagern, die zu einer Anhäufung von Blechdickenzunahmen im Flansch führt.
Diese erhöhte Blechdickenzunahme kann dazu führen, dass der Niederhalter sich entsprechend einstellt, was das Risiko einer Faltenbildung erhöht. Darüber hinaus kann es schwierig sein, eine gleichmäßige Umformung in diesem Bereich zu erreichen, was das Risiko von Rissen oder anderen Formfehlern weiter erhöht.
Um diese Probleme zu vermeiden, ist es daher ratsam, Ziehstäbe oder andere Formelemente so zu platzieren, dass sie nicht in die Übergangszone hineinreichen. Stattdessen sollten sie in Bereichen platziert werden, in denen die Formänderungsprozesse weniger komplex und das Material weniger anfällig für Risse oder Falten ist. Durch eine sorgfältige Planung und Konstruktion des Ziehteils kann das Risiko von Fehlern beim Tiefziehen minimiert werden.