Rauhigkeit & Verfahrensauswahl
Das Bild zeigt eine Matrix, die verschiedene Herstellungsverfahren in Bezug auf ihre erreichbaren Oberflächenrauigkeiten Rz darstellt. Rz ist ein Maß für die mittlere Rauhtiefe einer Oberfläche, welche in der Fertigungstechnik von hoher Bedeutung ist, da sie die Qualität und Funktion eines Bauteils beeinflussen kann.
Die Verfahren sind in zwei Hauptkategorien eingeteilt: Umformen und Trennen. Zu den umformenden Verfahren gehören Gesenkschmieden, Präzisionsschmieden, Warmfließpressen, Kaltfließpressen, Prägen, Formwalzen, Flachwalzen, Abstreckgleitziehen, Rohr-, Stab- & Drahtziehen, und Tiefziehen. Trennende Verfahren sind Schneiden, Feinschneiden, Drehen, Fräsen und Rundschleifen.
Die Rauhtiefen Rz sind in Mikrometern (µm) angegeben und reichen von sehr feinen (unter 1 µm) bis zu relativ groben Oberflächen (über 160 µm). Die Farbcodierung von grün über gelb bis rot zeigt den zunehmenden Aufwand an, der notwendig ist, um bestimmte Rauhtiefen zu erreichen. Grün steht für normalen Aufwand, gelb für hohen Aufwand und rot für sehr hohen Aufwand.
Interessanterweise zeigt die Grafik, dass mit umformenden Verfahren generell eine feinere Oberflächenrauheit erreicht werden kann als mit trennenden Verfahren. Dies spiegelt die Tatsache wider, dass Umformprozesse das Material eher fließen lassen, anstatt Material zu entfernen, was zu einer glatteren Oberfläche führt. Im Gegensatz dazu entfernen trennende Verfahren Material, was oft zu einer raueren Oberfläche führt. Die Ausnahme bildet das Feinschneiden, ein trennendes Verfahren, das Oberflächen mit Rauhtiefen von unter 10 µm erreichen kann, was auf die hohe Präzision des Verfahrens zurückzuführen ist.
Die dargestellten Daten sind von großer Bedeutung für Ingenieure und Techniker, da sie eine schnelle Beurteilung des Aufwands und der Machbarkeit in Bezug auf die Oberflächenrauheit bei der Auswahl von Herstellungsverfahren ermöglichen.